Δelta diagnostiziert Demenz mit KI
Letzte Aktualisierung: 13. Dezember 2023
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Die klassische neuropsychologische Testung erfordert umständliches Nachschlagen in Testmanualen und langwierige Dokumentationsprozesse. Eine App namens ∆elta – entwickelt von ki elements – digitalisiert neuropsychologische Testverfahren mithilfe künstlicher Intelligenz und will so den Prozess von Verdacht bis zur Diagnose einer Erkrankung im klinischen Alltag beschleunigen.
Hintergrund
Alzheimer verursacht in Europa jährlich Kosten von etwa 800 Milliarden Euro und ist damit eine der größten medizinischen und sozialen Herausforderungen unserer Zeit.
Aktuell kann man Alzheimer noch nicht heilen. Der Krankheitsverlauf kann allerdings verzögert werden. Vorausgesetzt, die Diagnosestellung der Erkrankung erfolgt möglichst frühzeitig und eine entsprechende Behandlung beginnt.
Die Idee
Das Unternehmen ki elements, ein Spin-off des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz, hat eine iPad-App entwickelt, die Mediziner bei der Früherkennung neurodegenerativer Erkrankungen wie Alzheimer unterstützen soll.
So funktioniert Δelta
Zur Datenerhebung zeichnen Ärzte oder Neuropsychologen die Patientengespräche einfach mit Delta (Δelta) auf. Die Eingabe der Daten kann über Sprache, Stift und Touch erfolgen.
KI-Werkzeuge sorgen für die Verarbeitung der Daten. Die Auswertung übernimmt eine multilinguale Sprachanalyse, die jederzeit manuell bearbeitet werden kann. So behält der Untersucher jederzeit die Kontrolle über den diagnostischen Prozess.
Auf Knopfdruck kompiliert die App die Testauswertungen in einen digitalen Bericht, der nach den Vorgaben der jeweiligen Klinik formatiert ist.
ki elements hat schon eine ganze Reihe klassischer neuropsychologischer Testverfahren, die etabliert und wissenschaftlich validiert sind, in ∆elta implementiert. Künftig sollen weitere Tests folgen. ∆elta behält so die bewiesenen Grundsätze und validen Auswertungsverfahren herkömmlicher Testverfahren bei, ergänzt diese aber um digitale Aspekte.
Der Vorteil von ∆elta
Ein mit ∆elta durchgeführter neurokognitiver Test ist komplett aufgezeichnet und sicher gespeichert. Für sprach-basierte Verfahren speichert die App die originale Sprachaufnahme. Für stift-basierte Verfahren wird der kompletter Zeichenprozess mit einem digitalen Stift aufgenommen. Dies ermöglicht es die Performanz eines Patienten mit einem Kollegen zu besprechen und vermeidet Auswertungsfehler auf Grund von Zeitdruck.
Insgesamt betrachtet vereinfacht ∆elta den Untersuchungsablauf, reduziert die Dokumentationsarbeit und spart so Ärzten und Neuropsychologen wertvolle Zeit.
Und sonst?
∆elta gehört zu den zehn Projekten, die die Bundesregierung und der Bundesverband der Deutschen Industrie aktuell im Rahmen der gemeinsamen Standortinitiative „Deutschland – Land der Ideen“ von als „Ausgezeichneten Orte“ prämiert haben. Zu diesem Erfolg gratulieren wir recht herzlich!!
Ebenfalls interessant im Zusammenhang mit dem Thema „Alzheimer-Früherkennung“ ist dieser Beitrag meiner Mit-Bloggerin Elke.