Hello, my name is ello!
Letzte Aktualisierung: 13. Dezember 2023
Sprechen kann ello nicht, aber er ist ein genialer Alltagshelfer, der mobilitätseingeschränkten Menschen zu mehr Unabhängigkeit verhilft, als ein herkömmlicher Rollator.
ello ist nämlich mit einem Elektroantrieb ausgestattet und überwindet so ohne zusätzlichen Kraftaufwand alltägliche Hindernisse wie Steigungen, Bordsteinkanten oder Bodenunebenheiten.
Möglich wird das durch einen getriebelosen Elektroantrieb (ein speziell entwickelter Radnabenantrieb), der sich in den Hinterrädern befindet. Dieser wird zurzeit an einen Standard Rollator montiert, wie wir ihn bereits heute kennen. Betrieben wird er über einen Akku, der über eine Laufzeit von ca. drei Stunden verfügt. Das finde ich enorm, wenn man bedenkt, dass man sich als Büromensch ja selbst an einem normalen Arbeitstag keine drei Stunden bewegt; den Sport nach Feierabend mal nicht mit eingerechnet.
Spezielle Grifftechnologie zur Steuerung
Die Bedienelemente zur Steuerung von ello befinden sich jeweils links und rechts am Griff, so dass man immer einen sicheren Stand hat und die Griffe zum Bedienen nicht loslassen muss. Die Bedienung selbst ist absolut intuitiv und die Steuerung für Nutzer jeden Alters durch große Tasten und gut erkennbare Symbole einfach.
Mehr Sicherheit und Komfort

Beim Test „zieht“ mich ello dank des Elektromotors quasi von alleine bergauf. Beim Bergabgehen hält ello die eingestellte Geschwindigkeit. Das finde ich beruhigend und gibt Sicherheit. Bei herkömmlichen Rollatoren muss man durch Betätigen der Bremse dafür sorgen, dass der Rollator nicht davonläuft. Das Sturzrisiko ist hier nicht zu unterschätzen.
Auch praktisch: Lässt man ello los, greift die automatische Bremse und sein Wegrollen wird verhindert. Eine LED-Beleuchtung sorgt für eine gute Ausleuchtung des Weges, der vor einem liegt; und über den integrierten SOS-Ruf (bis zu 3 Telefonnummern können hinterlegt werden) kann man im Notfall vorher hinterlegte Personen erreichen. Das funktioniert ähnlich wie ein Hausnotruf.
Achja, und dann gibt es noch die zu buchbare GPS-Ortungsfunktion als Diebstahlsicherung oder bei versehentlich vergessenen Rollatoren. Kann eine interessante Funktion sein.
Ab wann gibt es ello?
ello gibt es heute schon. In Form eines herkömmlichen Standard Rollators an den ein Motor zusätzlich montiert wird. Wie man mir aber verraten hat, wird bereits mit einer namhaften Stuttgarter Agentur für Industrie- und Produktdesign an einer individuell designten Version gearbeitet. Bevor aber eines Tages vielleicht ein „spacig“ aussehendes Modell über Stuttgarts Straßen rollt, startet jetzt zunächst erst einmal der Verkauf der ersten Kleinserie. Mit an einen Standard Rollator nachgerüsteten elektrischen Antrieb.
„Wir wollen ello ganz bewusst nur in Sanitätshäusern verkaufen, denn da sind die Experten, die die Bedürfnisse ihrer Kunden ganz genau kennen und diese entsprechend individuell beraten können“, sagt mir Alexander Giustolisi, Verkaufsleiter bei eMovements GmbH. Selbstverständlich wird man ello dann dort auch ausgiebig testen können.
Was kostet ello?
Der Preis wird bei 2.490,00€ (VK) liegen. eMovements ist bereits mit Krankenkassen in Verhandlung, so dass ello unter bestimmten Voraussetzungen als Hilfsmittel verordnet werden kann. Einzelheiten sollten Interessenten aber bei ihrer Krankenkasse erfragen.
Mein Fazit
Erst gestern habe ich an einer Fußgängerampel eine ältere Dame mit einer Hemiparese, also einer halbseitigen Lähmung, gesehen, die sich sichtlich abmühte, ihren mit Einkäufen beladenen Rollator bei Grün zunächst in Bewegung zu setzen und dann nach Überqueren der Straße den an sich winzigen Bordstein zu überwinden. Für ello wäre das vermutlich kein Problem gewesen.
Ich bin überzeugt, dass ello nicht nur für ältere Menschen ein toller Alltagshelfer ist. Auch Menschen, die aufgrund einer Erkrankung wie bspw. Parkinson oder MS Probleme mit dem Gleichgewicht und damit auch beim Gehen haben, könnten von ihm profitieren. Wenn auch der Preis sicher stolz ist.
Vielleicht gehören eines Tages ja ellos zum ganz normalen Straßenbild wie heute schon in Stuttgart die vielen blauweißen Elektro-Smarts oder die blauen Elektroroller. Und wird dann auch preislich attraktiver werden.

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