Letzte Aktualisierung: 13. Dezember 2023

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Die Zeit, Patienten in der Arztpraxis ausführlich über ihre Diagnose zu informieren, ist immer zu kurz. Kaum hat der Patient die Praxis verlassen, hat er die Hälfte der knappen Informationen auch schon wieder vergessen. Das Start-up medicstream hat dafür eine innovative Lösung entwickelt: Ein Streamingangebot, das Ärzte mit passgenauen Videoinformationen bei der Aufklärung ihrer Patienten unterstützt.

Hintergrund

In Deutschland dauert ein durchschnittliches Arztgespräch nur ca. 7 Minuten.[1]

© statista

In dieser Zeit müssen Ärzte

  • den Patienten zu seinen Symptomen befragen,
  • diese richtig interpretieren,
  • ihn untersuchen,
  • eine Diagnose stellen,
  • die Behandlung festlegen und
  • das alles am Ende dem Patienten auch noch möglichst verständlich erklären.

Das ist verdammt viel für nur 7 Minuten!
Auf diesem Dilemma beruht die Idee des Gründerteams von medicstream:

Die Idee

Eine eigens entwickelte Plattform bietet Ärzten eine ganze Reihe an Videoclips an, die sie ihren Patienten als „SendByDoc“-Service zur vertiefenden Information zur Verfügung stellen können. Damit die Informationen auch auf den individuellen Bedarf des Patienten abgestimmt sind, kann der behandelnde Arzt aus einer vielfältigen Auswahl hochwertiger, laienverständlicher medizinischer Erklärvideos eine Auswahl treffen. Diese Playlist verschickt er dann ganz einfach per E-Mail an seinen Patienten. Fertig ist das Infozept, mit dem der Arzt seinen Patienten zusätzliche Informationen „verordnen“ kann.

© medicstream GmbH. So sehen die Playlists aus, aus denen der Arzt die Clips für seinen Patienten individuell zusammenstellen kann.

Das Infozept mit grundlegenden Informationen rund um seine Erkrankung in Form von Videos findet der Patient in seinem elektronischen Postfach. Diese Clips kann er dann sofort zeit- und ortsunabhängig auf fast jedem internetfähigen Endgerät anschauen. So kann er die Inhalte des Arztgespräches wiederholen bzw. vertiefen und ergänzen. Und das alles, ohne sich irgendwo registrieren und einloggen zu müssen. Es werden daher zu keinem Zeitpunkt persönliche Daten beim Dienstanbieter gespeichert.

Screenshot des personalisierten Infozepts, das der Patient per E-Mail bekommt.

Aktuell gibt es ca. 70 Clips rund um Herz-Kreislauf-Themen. Es ist geplant, das Angebot auf weitere Erkrankungen auszuweiten.

Die versendeten E-Mails können noch mit individuellen Angaben wie Fotos von der Praxis, Logo etc. versehen werden. Das macht den „SendByDoc“-Service persönlich. Und der Patient kann sicher sein, dass es sich hierbei um hochwertige und vertrauenswürdige Informationen handelt, die sein Arzt sorgfältig für ihn zusammengestellt hat.

Für Patienten ist dieser Service kostenlos. Für Ärzte, die diesen Service anbieten möchten, gibt es je nach Praxis-/Klinikgröße verschiedene Abo-Modelle.

Mein Fazit

Wir haben den neuen Service natürlich getestet und waren von der Usability begeistert! Das Einrichten des Accounts geht super easy, der Service ist schon innerhalb weniger Minuten nutzbar. Hat man sich einen Überblick über das Angebot verschafft, hat man auch schnell die passende Playlist für seinen Patienten zusammengestellt. Dann muss man diese nur noch per Mail verschicken. Vorausgesetzt, der Patient hat seine Einwilligung dazu gegeben. Falls nicht, so kann man ihm das „Infozept“ auch ganz einfach als PDF ausdrucken. Darauf findet er dann die Links zu seinen Video-Informationen als URL sowie als QR-Code.

Videoclips und Erklärfilme als Format der Informationsvermittlung sind im Gesundheitsbereich natürlich keine neue Erfindung. Neu an dieser Lösung ist aber, diese auf einer Streaming-Plattform zu bündeln. Von hier aus kann der Arzt seinen Patienten – immer als Ergänzung zum persönlichen Gespräch – individuell geschnürte Info-Pakete zukommen lassen. Das gibt es bis dato noch nicht.

Die Plattform ist natürlich noch ausbaufähig. Ihr Wert für Ärzte und Patienten hängt auch davon ab, wie viele weitere Indikationen künftig noch hinzukommen.

Medicstream ist seit Kurzem auf dem Markt. „SendByDoc“ wurde bereits in einem Pilotversuch in einem Ärztenetz getestet. Demnächst soll noch eine Testphase mit Kliniken folgen.

Wir sind auf alle Fälle sehr gespannt und bleiben dran.

[1] Irving G et al. International variations in primary care physician consultation time: a systematic review of 67 countrie. BMJ Open 2017;7:e017902. doi:10.1136/bmjopen-2017-017902

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