Letzte Aktualisierung: 13. Dezember 2023

*Werbung – unbezahlt – wegen Namensnennung / Verlinkung*

Im Januar 2020 hat Medtronic plc die CE-Kennzeichnung für ihren Percept PC Neurostimulator bekannt gegeben. Dieser ist aktuell das einzige System für die Tiefe Hirnstimulation (THS) mit BrainSense™-Technologie, das unter anderen zur Behandlung von Morbus Parkinson in der Europäischen Union zugelassen ist. Ärzte können nun eine durch Daten fundierte, personalisierte Therapie bereitstellen, durch die eine gezielte, optimierte Behandlung des Patienten möglich ist.

Morbus Parkinson

Bei Morbus Parkinson handelt sich um eine langsam fortschreitende, degenerative neurologische Erkrankung des Bewegungsapparates. Sie tritt gewöhnlich ab einem Alter von 60 Jahren auf und bedeutet für Betroffene den fortschreitenden Verlust der motorischen Kontrolle. Morbus Parkinson ist nicht heilbar, die Therapie konzentriert sich auf die Linderung der Symptome.

Die Tiefe Hirnstimulation (THS)

Percept™ PC Neurostimulator-HealthcareHeidi-01Die Tiefe Hirnstimulation ist ein neurochirurgischer Eingriff, der für die Behandlung bestimmter neurologischer Erkrankungen, wie zum Beispiel der Parkinson Krankheit, angewendet wird. Die Behandlung wird grundsätzlich in Kombination mit einer medikamentösen Therapie eingesetzt. 

Im Falle von Morbus Parkinson erweitert die THS Therapie die Kontrolle zur Behandlung der Bewegungssymptome. Implantate werden im Brustraum unter die Haut gesetzt und über Elektroden mit dem Gehirn verbunden. Sie senden elektrische Signale an den Gehirnbereich, der die Bewegung kontrolliert.

Die BrainSense-Technologie des Percept PC

Die Tiefe Hirnstimulation hat sich zur Verbesserung der motorischen Funktion bei Parkinson Patienten im Vergleich zur alleinigen Standardmedikation etabliert. Mit den bisher verfügbaren Systemen müssen Ärzte jedoch therapeutische Entscheidungen treffen, die hauptsächlich auf klinischen Bewertungen und auf den Angaben des Patienten beruhen.

Percept™ PC Neurostimulator-HealthcareHeidi-03
Patientenbroschüre Percept™ PC Neurostimulator

Mit der neuen BrainSense-Technologie, die im Percept PC Neurostimulator zum Einsatz kommt, können die Gehirnsignale von Patienten nun rund um die Uhr erfasst und aufgezeichnet werden. Auch außerhalb der Klinik im Patientenalltag. Diese kontinuierlich dokumentierten Gehirnströme werden dann mit vom Patienten selbst aufgezeichneten Ereignissen, wie Symptomen oder Nebenwirkungen von Medikamenten, vom Arzt in Zusammenhang gebracht – was eine optimierte, gezielte und personalisierte Behandlung ermöglicht.

Bestandteile des Percept PC Neurostimulator sind neben dem Implantat selbst ein Arztprogrammiergerät sowie ein intuitiv zu bedienendes Patientengerät zur Verwaltung der vom Arzt vorprogrammierten Therapieoptionen und zum einfachen Erfassen der Ereignisse.

Mein Fazit

Derzeit gibt es für Morbus Parkinson keine Heilung. Die verwendeten Medikamente können die Symptome über einen gewissen Zeitraum ganz gut kontrollieren, verlieren ihre Wirksamkeit aber mit der Zeit. Im Vergleich zur reinen Standardmedikation hat die Tiefe Hirnstimulation einen nachweislich positiven Effekt. Durch die neue BrainSense-Technologie, die beim Percept PC Neurostimulator zum Einsatz kommt, wird nun eine zielgerichtetere Behandlung ermöglicht.

Ein weiterer, nicht zu unterschätzender, Vorteil ist meines Erachtens, dass bei diesem System die Patienten aktiv mit einbezogen werden. Was insbesondere der Gefahr entgegenwirken kann, dass sich der Patient nur noch aus der Krankheit heraus definiert und sich immer mehr aus seinem sozialen Umfeld zurückzieht.


Ein weiterer Ansatz zum Thema, allerdings noch nicht marktreif1, ist Emotional und Audio-Intelligence. In meinem Beitrag aus 2019 hatte ich geschrieben: „Aktuell gibt es keine Methode für behandelnde Ärzte, den Erfolg der Behandlung eines Parkinson-Patienten kontinuierlich und objektiv nachzuverfolgen.“ – was durch die BrainSense-Technologie gelöst wäre. Spannend bleibt Emotional und Audio Intelligence jedoch für die Früherkennung. Laut Deutsche Parkinson Vereinigung machen sich erste Einschränkungen der Beweglichkeit etwa dann bemerkbar, wenn 60% bis 70% der relevanten Hirnzellen in ihrer Funktion bereits gestört sind2. Ein frühes Eingreifen könnte also den feinen Unterschied machen.

https://www.medtronic.com/de-de/patienten/produkte-therapien/morbus-parkinsonbehandlungsoptionen/percept-pc-neurostimulator.html

https://www.med.uni-muenchen.de/aktuell/parkinson_elektro_stim/index.html

1 https://www.audeering.com/wp-content/uploads/2019/06/Emteq_CS_digital_EN.pdf

2 https://www.parkinson-vereinigung.de/die-krankheit/entstehung-der-krankheit.html


*Werbung – unbezahlt – wegen Namensnennung / Verlinkung*

Share