Letzte Aktualisierung: 13. Dezember 2023

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Arthose (engl.: ostheoarthritis), also die Abnutzung eines Gelenks, kommt häufig bei älteren Menschen vor. Das ist nicht nur schmerzhaft, sondern schränkt auch die Beweglichkeit zunehmend ein, wenn beispielsweise das Hüft- oder Kniegelenk betroffen sind. Nicht selten steht den Betroffenen am Ende der Einsatz eines künstlichen Gelenks bevor. Arthrose ist nämlich grundsätzlich nicht heilbar. Aber es ist möglich, den Verlauf einer arthrotischen Entwicklung durch geeignete Maßnahmen zu verlangsamen oder aufzuhalten. Dafür ist aber eine frühzeitige Intervention und somit auch eine Diagnose in einem frühen Stadium erforderlich. Eine Studie hat  nun untersucht, ob hier die Schallemissionsanalyse helfen könnte.  Ziel der Studie war es zu untersuchen, ob die Schallemissionsanalyse (SEA) unter klinischen Bedingungen ein geeingetes Verfahren zur Erkennung von Arthrose am Knie ist. Mit anderen Worten: Die Forscher wollten wissen, ob man mit der Schallemission herausfinden kann, wie kranker Knorpel im Vergleich zu gesundem klingt. Aber was ist eigentlich diese Schallemissionsanalyse?

Schallemissionsanalyse und ihre Rolle in der medizinischen Diagnostik?

©Pixabay Auf Wikipedia erfahre ich: „Die Schallemissionsprüfung (englisch Acoustic Emission Testing) auch Schallemissionsanalyse, ist ein Prüfverfahren, das oft als zerstörungsfreies Prüfverfahren bezeichnet wird. Bei diesen Verfahren wird ausgenutzt, dass plötzliche Veränderungen im Gefüge eines Werkstoffs, die durch chemische oder thermische Vorgänge oder unter mechanischer Belastung ausgelöst werden, zur Emission von Schall führen.“ Oha, mit Medizin hat das also primär mal nichts zu tun. Aber „Veränderungen im Gefüge“ sind ja auch das Resulat einer altersbedingten Knorpeldegeneration, wenn man so will. Und genau das war die Überlegung der Wissenschaftler, die Methode der Schallemissionsanalyse auch zur Diagnostik der Kniegelenksarthrose einzusetzen.

Was genau hat die Arthrose Studie untersucht?

Untersucht wurden 29 Menschen, bei denen aufgrund einer Problematik am Knie eine Magnetresonanztomografie durchgeführt wurde. Bei diesen Testpersonen wurde das Aufnahmegerät angeschlossen, um die Geräusche aufzuzeichnen, die auftraten, während die Patienten eine Kniebeuge machten. Festgehalten wurde auch die Gradzahl der Bewegung, bei der die typischen „Schadensgeräusche“ auftraten, um Hinweise auf den Ort der Knorpelschäden zu bekommen. Am Ende haben sie dann die Resultate der Schalldiagnostik mit den Befunden der zuvor angefertigten (ihnen nicht bekannten) MRT-Aufnahmen verglichen: Die Übereinstimmung betrug 95 Prozent! Das ist nicht schlecht. In weiteren Studien wollen die Forscher nun noch überprüfen, wie sensibel die Schallemissionsanalyse ist und ob mit der Methode bereits kleine Veränderungen am Knorpel entdeckt werden können, die über das bildgebende Verfahren nicht erkennbar sind.

Mein Fazit

Auch wenn man im Spaß vielleicht mal sagt, „Bei dir knirscht es aber schon ordentlich im Gebälk“, so sind arthrosebedingte Veränderungen am Knorpel in der Regel für das menschliche Ohr nicht wahrnehmbar. Mittels der Schallemissionsanalyse werden die Geräusche „sichtbar“. Dieses Prüfverfahren stellt somit eine interessante Möglichkeit dar, Veränderungen im alternden Knorpelgewebe schon frühzeitig aufzudecken. Bei einer frühzeitig erkannten Arthrose können Ärzte künftig dann vielleicht doch auch eine Heilung angestreben. Jedenfalls diskutieren Wissenschaftler über eine potenzielle Regenerationsfähigkeit von Knorpelgewebe unter gewissen Bedingungen.
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