Letzte Aktualisierung: 13. Dezember 2023

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Eine Verletzung beim Sport hat man sich schnell mal zugezogen. Schnell dann aber deswegen einen Termin beim Orthopäden zu bekommen? Fehlanzeige! Hier will das Start-up Exakt Health mit der gleichnamigen App eine innovative Lösung anbieten und einen einfachen Zugang zu einer personalisierten digitalen Behandlung von Sportverletzungen mit einer Physiotherapie-App ermöglichen.

Häufigkeit von Sportverletzungen

Jedes Jahr verletzen sich rund 1,5 Millionen Menschen beim Sport. Hauptverletzungen beim Sport sind Prellungen und Zerrungen, Brüche und Verrenkungen sowie Muskel-, Sehnen- und Bandverletzungen. Am häufigsten trifft es die Beine und Füße, dann Arme und Hände, Kopf und Rumpf. Nicht bei allen Verletzungen ist eine ärztliche Intervention notwendig. Eine Vielzahl von Sportverletzungen kann man gut selbst behandeln, vorausgesetzt, man weiß wie. Sprich, man weiß, welche Verletzung konkret vorliegt und ob es dafür einen speziellen Behandlungsplan gibt. Normalerweise erfordert das zuerst den Gang zum Orthopäden, der dann nach seiner Diagnosestellung eine Therapie einleitet und / oder ein Physiotherapie verordnet. Aufgrund der langen Wartezeiten auf einen Arzttermin versuchen sich Betroffene immer öfter selbst zu helfen. Im Internet finden sie allerdings nicht immer verlässliche medizinische Informationen, die dann auch noch eine Lösung für das individuelle Problem liefern.

Die Idee einer Physiotherapie-App

Foto der Gründer von Exakt Health
Co-Founder Lucia Payo und Philip Billadele. Copyright © 2021 Exakt Health

Auf die Frage, wie die Idee einer Physiotherapie-App entstand, erzählt mir Philip Billaudelle, Gründer und CEO bei Exakt Health, seine ganz persönliche Geschichte: „2018 begann ich zu Laufen. Dabei habe ich mir nach intensivem Training eine Überlastungsverletzung im Oberschenkel zugezogen. Mein damaliger Arzt hat mir Ruhe verordnet, das wars.“ Mehr oder weniger durch Zufall sei er dann auf die Engländerin Maryke Louw gestoßen, die sich auf Laufverletzungen spezialisiert hatte. Sie stellte aufgrund des Beschwerdebildes die Diagnose „Hamstring tendinopathy injury“, also eine chronische Überlastung der hinteren Oberschenkelmuskulatur.

Derartige Verletzungen gehören zu den häufigsten Sportverletzungen überhaupt. „Maryke hat mir dann einen individuellen Trainingsplan erstellt“, so Philip Billaudelle weiter. „Bereits nach zweiwöchigem Training zeigte sich eine signifikante Besserung der Beschwerden.“ Philip Billaudelle arbeitete damals noch bei der mobilen Bank N26, und beschäftige sich dort viel mit Machine Learning. So entstand die Idee, eine App zu entwickeln, die individuelle Trainingspläne für verschiedene Sportverletzungen erstellt. Zusammen mit seiner Kollegin Lucia Payo, die damals ebenfalls noch bei N26 arbeitete und damit Erfahrung in der Entwicklung digitaler Produkte hatte, gründete er das Berliner Startup Exakt Health.

Was bietet die Physiotherapie-App?

Exakt Health ist eine kostenlose mobile App, die Nutzern einen maßgeschneiderten Therapieplan an die Hand gibt. Der Fokus liegt derzeit noch auf typischen Laufverletzungen, soll aber sukzessive erweitert werden. Die App erstellt für die Nutzer ein individuelles Programm von Übungen und Empfehlungen nach neuesten medizinischen Erkenntnissen. Das Geniale daran: Die App kann lernen und so passen sich die Empfehlungen durch das Feedback der Nutzer laufend an die Behandlungsfortschritte an.

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Aktuell ist es noch erforderlich, dass der Nutzer der App seine Diagnose bereits kennt. In der App kann er seine Symptome dann nochmal „gegenlesen“, bevor er mit dem Programm startet. Die App warnt dann ggf. auch mittels sogenannter red flags die Nutzer, wenn es besser wäre, einen Arzt aufzusuchen, anstatt mit dem Therapieplan fortzufahren. Perspektivisch soll es dann auch einen Symptom-Checker in der App geben, der dann die diagnostische Einordnung auch ohne vorherigen Arztbesuch ermöglicht.

Die Physiotherapie-App ist als Medizinprodukt zertifiziert. Das verdeutlicht die hohen qualitativen und medizinischen Standards, die sich Exakt Health für die App setzt. In Kürze startet eine klinische Pilotstudie, die die positiven Gesundheitseffekte der App validieren soll.

Vorerst ist die App noch kostenlos. Mittelfristig wird das Angebot kostenpflichtig. Dabei ist es Philip Billaudelle wichtig, dass sie für die Nutzer erschwinglich bleibt, so dass möglichst viele Menschen Zugang zu diesem Angebot haben. Wenn die App eines Tages ins DiGA-Verzeichnis des BfArM aufgenommen wird, dann kann sie auch von Therapeuten verordnet und ihre Kosten von den Krankenkassen erstattet werden.

Mein Fazit

Die Physiotherapie-App ermöglicht jedem den Zugang zu einem hochwertigen und individuellen Physiotherapieangebot – jederzeit und von überall. Aufgrund des Ressourcenmangels auf der Seite der Therapeuten und der damit verbundenen enormen Wartezeiten ist die App eine echte Alternative. Die App ersetzt die Therapeuten keineswegs, sie kann aber eine sinnvolle Ergänzung der Triage aus Arzt, Physiotherapeut und Patient sein.

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