Letzte Aktualisierung: 13. Dezember 2023

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Bestimmte Lebenssituationen machen uns einfach Angst. Beim einen ist es eine bevorstehende Operation, beim anderen der Gedanke an den nächsten Zahnarztbesuch. Die Angst führt zur vermehrten Ausschüttung von Stresshormonen. Diese wiederum erhöhen den Blutdruck, beschleunigen Puls und Atmung, so dass ein Teufelskreislauf aus Angst und Stress beginnt, aus dem Patient*innen ohne psychologische Betreuung oder zusätzliche Sedierung nur schwer alleine herauskommen. Hier soll das audiovisuelle System „Happymed“ für Abhilfe sorgen.


Das Prinzip der audiovisuellen Sedierung

Mehr als 80% der menschlichen Wahrnehmung geht über die Augen und Ohren. So können negative optische oder akustische Reize wie z. B. das Piepsen der Geräte im OP, die Fachgespräche des medizinischen Personals oder das grelle Licht können so Ängste auslösen und Stress verursachen. Umgekehrt kann man über dieselben Sinnesorgane genauso auch positive Gefühle erzeugen, die Ängste lösen können. Dieses Prinzip nennt man audiovisuelle Sedierung. Zahlreiche Studien konnten den Zusammenhang zwischen positiver audiovisueller Ablenkung und geringerem Stress-, Angst- und Schmerzempfinden bereits nachweisen – hier geht’s zu den Studien.    

Was ist und was bewirkt HappyMed?

Happymed Videobrille gegen Angst im OP, HealthcareHeidi02
©HappyMed GmbH

HappyMed wurde speziell für den Einsatz im medizinischen Umfeld entwickelt, und macht sich genau dieses Prinzip der audiovisuellen Sedierung zunutze. Damit ist es eine einfache und effektive Lösung, die nachweislich das Wohlbefinden der Patienten steigert. Das System besteht aus einer Videobrille, ergonomisch angepassten Surround-Kopfhörern sowie einem Mediencenter mit bereits vorinstallierten Videoinhalten. Das Programm bietet wahlweise Unterhaltung oder Entspannung für jedes Alter – sogar für Kinder. Die Patienten können zwischen Komödien, Hollywoodfilmen, klassischen Konzerten, Natur-Dokumentationen, Kinderfilmen oder Entspannungsinhalten wählen. Nach dem Aufsetzen der Videobrille fühlen sich die Patient*innen deutlich weniger nervös und weniger ängstlich, dafür ruhiger und entspannter.1

Außerdem ist HappyMed ein zertifiziertes Medizinprodukt der Klasse I, so dass ein störungsfreier Einsatz sogar in einem OP mit anderen Geräten möglich ist.

Weitere Vorteile der audiovisuellen Sedierung mit HappyMed:

  • Bei 45 % der Interventionen können durch die HappyMed Videobrille Sedativa, Schmerz- oder Narkosemittel eingespart werden.1
  • Bei 73 % konnte sogar vollständig auf Medikation verzichtet werden.1

Die Geschichte dahinter

Entwickelt und vertrieben wird „Happymed“ von Phillip Albrecht und seinem 2014 gegründeten Unternehmen, der HappyMed GmbH, aus Wien.

„Die Videobrille hilft Patienten, Operationen und andere unangenehme Prozeduren entspannter, abgelenkter und schmerzfreier zu erleben“, sagt der junge Gründer, dessen Mentor der Angstforscher Holger Sauer ist. Die Idee für die Videobrille kam Albrecht vor einigen Jahren, als er selbst eine Wurzelbehandlung über sich ergehen lassen musste.

Wo wird HappyMed bereits eingesetzt und was kostet das?

HappyMed wird deutschlandweit bereits in über 100 Kliniken eingesetzt, darunter in Sana-, Helios-, Asklepios-Klinken sowie in der Berliner Charité. Die Videobrille wird ausschließlich vermietet. Die monatlichen Kosten liegen bei 199 Euro für das komplette System inkl. der Filmlizenzen.

Mein Fazit

Die Videobrille ist ein modernes und effektives Tool, um Operationen ihren Schrecken zu nehmen und sie für uns angst- und schmerzfreier zu machen. Etwas, das sich wohl jeder von uns wünscht. Und das Beste daran, es hilft nicht nur den Patienten, sondern unterstützt und entlastet auch das medizinische Fachpersonal und hilft Medikationskosten einzusparen.


1. Erhebung in mehreren Kliniken einer deutschen Klinikkette (n=110), data on file.


Update, 20. Januar 2022:

  1. In einer Studie der Anästhesie-Abteilung im Kreiskrankenhaus Schrobenhausen wurde die Wirkung der HappyMed Videobrille in einem Zeitraum von 5 Monaten an 88 Patienten untersucht. Das subjektive Angstniveau der Patienten konnte durch den Einsatz der Brille hochsignifikant reduziert werden. Über 70 % der Patienten fühlten sich während des Eingriffes unter Anwendung der Brille entspannter. Über 75 % der Mitarbeitenden empfanden die Behandlungssituation als entspannter.
  2. Die Brille ist inzwischen in über 200 Kliniken in Deutschland im Einsatz und seit Ende November 2021 auch im westafrikanischen Mali – dort sollen die Videobrillen den Soldaten der Bundeswehr helfen, sich vom Stress zu erholen, wenn sie beispielsweise nach langen Patrouillen wieder zurück ins Lager kehren.
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