Letzte Aktualisierung: 13. Dezember 2023

Ärztliches Fachwissen online in Gegenden bringen, in denen es kaum medizinische Hilfe gibt, das ist die Idee des eHealth Startups OneWorldDoctors.

Hintergrund zu OneWorldDoctors

Fachärzte sind zwar auch bei uns in Deutschland rar, aber es gibt Länder, in denen ein massiver Mangel an Spezialisten herrscht. So entstand die Idee, dass Ärzte ihre Expertise Kollegen in der Ferne online zur Verfügung stellen, die nicht mal eben den Kollegen nebenan fragen oder ein Konsil veranlassen können. Möglich macht das die Initiative OneWorldDoctors, über die sich Ärzte ganz einfach unabhängig von Zeit und Ort zu medizinischen Fragestellungen austauschen können.

Was ist OneWorldDoctors?

OneWorldDoctors ist eine Plattform zur Vernetzung von medizinischem Fachpersonal. Sie liefert medizinische Expertise überall in die Welt, speziell in Entwicklungsländer. Die Plattform übernimmt dabei die Rolle des neutralen Vermittlers, der den Kontakt zum benötigten Spezialisten herstellt.

Foto der Gründer von OneWorldDoctors
Das Team von OneWorldDoctors: Tom Bley, Dr. Alexander Baltz und Dr. Janko Brand (v. l. n. r.) ©OneWorldDoctors

Wie funktioniert OneWorldDoctors?

Wenn zum Beispiel ein Arzt in einer medizinisch unterversorgten Region wie zum Beispiel Bangladesch einen schwer zu interpretierenden radiologischen Befund hat, kann er diesen per Mail an OneWorld Doctors schicken.

Sobald der Fall bei OneWorldDoctors reinkommt, wird ein akkreditierter Radiologe benachrichtigt. Wenn der dann zustimmt, dass er den Fall annehmen will, bekommt er die anonymisierten Daten zugeschickt.

So einfach funktioniert die Plattform OneWorldDoctors ©OneWorldDoctors

„Im Moment funktioniert das alles noch händisch und per E-Mail. Aber iMedVison arbeitet gerade an einer Service-Plattform, die den Austauschprozess künftig professionalisieren wird. Und natürlich denken wir auch darüber nach, eines Tages KI zu integrieren“, so Dr. Janko Brand, einer der Gründer von OneWorldDoctors.

So kann ein globales Netzwerk aus akkreditierten Ärzten mit seinem Experten-Wissen Befunde aus der ganzen Welt bewerten. Mit ihrem Rat unterstützen sie ratsuchende Kollegen dabei, die richtige Diagnose zu stellen. Damit ist OneWorldDoctors eine Art Ärzte ohne Grenzen von Zuhause aus.

Wie kann man Teil der Community werden?

Das geht ganz unkompliziert: Interessierte Ärzte schreiben einfach eine formlose E-Mail an hello@oneworlddoctors.org und teilen darin mit, in welcher Art und Weise und mit welchem Fachwissen sie sich engagieren wollen. OneWorldDoctors geht dann mit dem „Bewerber“ in einen Dialog, denn die Expertise des Arztes muss selbstverständlich zuerst verifiziert werden. Diese Verifizierung erfolgt mittels etablierter Identifikationssysteme. In Deutschland ist das beispielsweise die Lebenslange Arztnummer (LANR).

Wer haftet für eventuelle Behandlungsfehler?

Das ist natürlich eine Frage, die interessierte Ärzte ganz sicher bewegt, bevor sie ihre Expertise dem Netzwerk zur Verfügung stellen. Sie ist aber ganz leicht zu beantworten. Am Ende ist immer der Arzt, der seinen Patienten tatsächlich behandelt, für sein ärztliches Handeln selbst verantwortlich.

Unser Fazit

Wir haben mit unserer Ärztin Heidi Funk, die früher selbst in einem Krankenhaus in einer sehr entlegenen Region im südlichen Afrika gearbeitet hat, über die Plattform diskutiert. Heidi ist von der Initiative begeistert und meint: „Natürlich hatten wir auch nicht immer einen Spezialisten für jede Abteilung vor Ort. Oft kam nur einmal im Monat ein Facharzt vorbei. Wenn es damals schon so einen Service gegeben hätte, hätte das unsere Arbeit sicher erheblich verbessert und auch vereinfacht. Daher wünsche ich OneWorldDoctors auch weiterhin viel Erfolg.“

Die Initiative OneWorldDoctors ist übrigens für den Aspirin Social Innovation Award nominiert. Dafür drücken wir ganz ganz feste die Daumen!

Und wer OneWorldDoctors mit einer Spende unterstützen möchte, kann das auf der Website tun. Denn nur durch eine entsprechende finanzielle Unterstützung kann dieser wertvolle Service Ärzten auf der ganzen Welt auf Dauer kostenfrei zur Verfügung gestellt werden.

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