Letzte Aktualisierung: 13. Dezember 2023

Stottern ist eine motorisch bedingte Sprechstörung, bei der der Redefluss ins Stocken gerät. Stottern kann eine erhebliche seelische Belastung bedeuten. Eine Stotter-Therapie kann helfen.

Die genauen Ursachen für Stottern sind bisher noch nicht ausreichend erforscht. In neueren Untersuchungen gibt es Hinweise, die bei Stotternden auf ein Defizit in der Sprechmotorik oder der Sprachverarbeitung im Gehirn hindeuten.

Stottern ist situativ unterschiedlich stark ausgeprägt und weist eine Vielzahl von individuellen Erscheinungsformen auf. Es beginnt meist im Alter zwischen zwei und fünf Jahren, ohne dass es dafür einen ersichtlichen Anlass gibt. Die meisten Kinder verlieren das Stottern in der Pubertät wieder. Jungen sind häufiger betroffen als Mädchen.

Ängste abbauen

Die seelischen Belastungen durch Stottern sind enorm. Neben allgemeinen Vermeidungsstrategien gehen manche Menschen sogar soweit, das Sprechen komplett zu vermeiden und ziehen sich aus dem sozialen Leben zurück.

Stotter-Therapien können helfen. Sie sollen Angst nehmen und vermitteln dem Betroffenen weniger anstrengende Sprechweisen sowie ein Gefühl für den Rhythmus zwischen Sprechen und Atmung. Was aber tun, wenn dem Betroffenen selbst das Gespräch mit dem Sprachtherapeuten peinlich ist?

Online-Stotter-Therapie kann helfen

Das Institut der Kasseler Stotter-Therapie hat sein Angebot seit längerer Zeit um die Online-Therapie (Teletherapie) erweitert. Sie ist in dieser Form einzigartig. Die Patienten werden im virtuellen Raum behandelt, die Übungseinheiten finden also im Internet statt.

In der Therapie wird das Zusammenspiel von Stimme, Artikulation und Atmung erklärt, erlernt und trainiert. Bereits in der Therapiezeit bereiten die Therapeuten den Patienten mit Transferaufgaben auf sprecherisch anspruchsvolle Situationen und den Alltag nach und während der Therapie vor. Gestartet wird in der Intensivphase mit Einzeltherapie, gefolgt von einer Gruppentherapie im virtuellen Raum.

Wie das genau funktioniert zeigt ein gut gemachtes Video der Techniker Krankenkasse: Stottertherapie Online – So funktioniert´s

Mein Fazit:

Die Vorteile liegen auf der Hand. Keine weiten Anfahrtswege, flexible Therapiezeiten. Keine Fehlzeiten in Schule, Uni oder Arbeitsplatz. Individuell und alltagsnah. Plus: Menschen, die sich für ihr Stottern schämen, fällt es in der Anonymität des virtuellen Raums u. U. leichter sich auf eine Therapie einzulassen. Definitiv eine interessante Möglichkeit mit maximaler Flexibilität.

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